Fichtenzweige im Winter

Kräuternachrichten Nr. 10 -
Dezember 2017

Ein Fichtenbaum steht einsam ...

… im Norden auf kahler Höh (aus einem Gedicht von Heinrich Heine).

 

Jetzt zur Weihnachtszeit liegt es nahe von „Tannenbäumen“ zu berichten. Ich möchte von der Fichte (Picea abies) erzählen, dem Baum des Jahres 2017. Ihr natürlicher Standort beschränkt sich überwiegend auf das Gebirge, doch um der Holznot zu begegnen, wurde sie seit Beginn des 19. Jahrhunderts überall großflächig in Monokulturen angebaut. Sie ist sehr anspruchslos, wächst rasch und ihr Holz ist vielseitig verwendbar. Das machte sie zum Brotbaum der Forstwirtschaft und der Waldbesitzer; heute ist sie die häufigste Baumart in Deutschland. Zum Glück werden in der modernen Forstwirtschaft die reinen Fichtenbestände nach und nach zu stabilen Mischwäldern umgebaut und um Borkenkäfer und Bodenversauerung soll es hier heute nicht gehen.

Die Fichte, die wegen ihrer rötlichen Rinde auch Rottanne genannt wird, ist relativ leicht von der „echten“ Tanne, der Weißtanne (Abies
alba ) zu unterscheiden: Fichtennadeln sind stachelig und stehen von den Zweigen in alle Richtungen ab. Tannennadeln sind weich, haben auf der Unterseite zwei weiße Linien und stehen seitlich in einer Linie von den Zweigen ab. Die Zapfen der Fichte hängen an den Zweigen, wohingegen die der Weißtanne aufrecht wie Kerzen stehen . Diese „Kerzen“ zerfallen auf dem Baum, wenn die Samen gereift sind. Zurück bleibt nur eine dünne Spindel. Fichtenzapfen fallen als Ganzes zum Boden, einen Tannenzapfen wird man hingegen kaum auf dem Waldboden finden.

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